Netzhautlöcher (Foramen) & Netzhautablösung (Amotio retinae)
Eine klassische Netzhautablösung entsteht meistens durch ein Loch oder einen Riss in der Netzhaut. Durch diese Löcher oder Risse kann Glaskörperflüssigkeit unter die Netzhaut gelangen, wodurch sich diese von der Aderhaut ablöst.
Durch eine Netzhautablösung kann es zu einer deutlichen Sehverschlechterung kommen insbesondere wenn die „Stelle des schärfsten Sehens“ (Makula) betroffen ist.
Es gibt viele verschiedene Ursachen für eine Netzhautablösung:
- Hohe Kurzsichtigkeit (Myopie)
- Dünne Stellen (Degenerationen) an der Netzhaut
- Schrumpfung des Glaskörpers aufgrund des zunehmenden Alters
- Stumpfes Trauma des Auges (z. B. Schlag auf das Auge)
Die Anzeichen eines Netzhautloches oder einer Netzhautablösung sind Blitze, Rußregen“ (sehr viele schwarze Punkte) oder Schatten, eine "schwarze Wand" oder "Wolken" im Sichtfeld.
Falls ein Netzhautloch aufgetreten ist, kann dieses, je nach Ausmaß, gelasert werden. Dabei wird um das Netzhautloch die Netzhaut mittels eines Lasers stabilisiert, sodass die Netzhaut sich nicht ablösen kann.
Sollte es doch zu einer Netzhautablösung gekommen sein, stehen verschiedene Operationstechniken wie z.B. ein Glaskörper-/Netzhauteingriff (Vitrektomie) oder „dellende“ Eingriffe (z.B. Plomben oder Cerclage) zur Verfügung.
Bei einer Vitrektomie wird durch ein Saug-Schneide-Gerät der Glaskörper entfernt. Die Netzhautlöcher oder Risse können dann mittels eines Lasers oder Kältestabes umstellt werden. Abhängig von der Größe und Lage der Netzhautablösung wird der Glaskörper durch ein Luft-Gas-Gemisch oder ein Silikonöl ersetzt, so dass die Netzhaut von innen an die Unterlage angedrückt wird.
Bei einer dellenden Operation wird durch Eindellen von Außen das verursachende Netzhautloch verschlossen, indem eine Silikon-Plombe oder ein Silikonband (Cerclage) auf die geschädigte Netzhaut aufgenäht wird. Häufig wird anschließend noch ein Luft-Gas-Gemisch in den Glaskörperraum eingegeben.