Uveitis

Was ist eine Uveitis?
Bei der Uveitis handelt sich um eine Entzündung der mittleren Schicht des Auges der sogenannten Gefäßhaut oder Uvea. Sie liegt zwischen der Lederhaut (Sklera) und der Netzhaut.

Die Uvea besteht aus drei Schichten:

• Regenbogenhaut (Iris)
• Ziliarkörper (Corpus ciliare)
• Aderhaut (Choroidea)

Welche Formen von Uveitis gibt es?
Entsprechend der unterschiedlichen Schichten der Uvea werden unterschiedliche Formen einer Uveitis unterschieden:

Uveitis anterior:
Entzündung des vorderen Bereiches, d.h. im Bereich der Iris

Uveitis intermedia:
Entzündung des mittleren Bereiches, d.h. im Bereich des Ziliarkörpers.

Uveitis posterior:
Entzündung des hinteren Bereiches, d.h. der Aderhaut, wobei hier meist die Netzhaut mitbetroffen ist.

Panuveitis:
Entzündung aller drei Schichten.

Wie erkrankt man an Uveitis?
Entsprechend der auslösenden Ursache können eine primäre und eine sekundäre Uveitis unterschieden werden:

Bei der primären Uveitis (auch endogen oder idiopathisch) ist  die Ursache der Entzündung nicht weiter erklärbar. Dies betrifft ca. 40% der Patienten.

Bei einer sekundären Uveitis liegt die Ursache in einer Systemischen Erkrankung, einer Infektion oder einem okulärem Syndrom.

Bei jeder Uveitis sollte eine sekundäre Ursache durch Labor, radiologische und ggfs. weitere Untersuchungen unter Berücksichtigung weiterer Allgemeinsymptome ausgeschlossen/gesucht werden. Dies geschieht in der Regel durch den Hausarzt. 

Infektionen, die eine sekundäre Uveitis auslösen können sind zum Beispiel:

  • Borreliose
  • Herpes Zoster Virus
  • HI Virus
  • Lues
  • Röteln Virus
  • Toxoplasmose
  • Tuberkulose
  • Varizella Zoster Virus

Vorerkrankungen, die eine Uveitis verursachen können - man spricht hier von autoimmunologischen Faktoren - sind zum Beispiel:

  • Colitis Ulcerosa
  • Juvenile und reaktive Arthritis
  • Morbus Bechterew
  • Morbus Behcet
  • Morbus Crohn
  • Morbus Whipple
  • Nierenerkrankungen: Tubulointestinale Nephritis und IgA-Glomerulonephritis
  • Sarkoidose

Wie bemerke ich eine Uveitis?

Symptome für eine Uveitis anterior sind zum Beispiel ein rotes und/oder tränendes Auge, Lichtempfindlichkeit, Schmerzen.

Eine Uveitis intermedia hat Mouche volantes (Punktesehen wie Mücken), verschwommenes und/oder verschleiertes Sehen als Symptome, meist allerdings keine Rötung des Auges.

Auch bei der Uveitis posterior zeigt sich keine Rötung des Auges, je nach Lage des Entzündungsherds fehlen Symptome bis zu einer deutlichen Sehverschlechterung.

Untersuchung in der Augenklinik
Wenn Sie sich mit den Symptomen einer Uveitis in unserer Klinik vorstellen, werden wir Sie zunächst nach Ihren Beschwerden am Auge, nach weiteren Erkrankungen, wie Entzündungen, Gelenkbeschwerden, Hautveränderungen und allen Medikamenten, die Sie derzeit nehmen, fragen.

Nach einem Sehtest werden wir Ihr Auge gründlich untersuchen, wobei auch die Pupille weitgestellt werden muss. Abhängig vom Befund sind dann noch weitere Spezialuntersuchungen wie eine Gefäßdarstellung der Netzhautgefäße (Angiografie) notwendig.

Zur weiteren Diagnosesicherung, d.h. um eine der oben genannten systemischen Erkrankungen auszuschließen, werden wir Sie zu Ihrem Hausarzt überweisen, der entsprechende Laboruntersuchungen und weitere notwendige Spezialuntersuchungen durchführen wird.

Nach Erhalt der Laborergebnisse bitten wir Sie, sich noch einmal bei uns vorzustellen, um die notwendige Therapie entsprechend anzupassen.

Wie wird die Uveitis behandelt?
Neben der Therapie der Systemischen Erkrankung wird die Uveitis abhängig vom Befund mit cortisonhaltigen Augentropfen behandelt. Meist wird die Pupille weitgestellt zur Schmerzreduktion und um ein Verkleben der Iris zu vermeiden. In schweren Fällen ist auch eine Cortisontherapie mit Tabletten oder eine weitergehende Immunsuppression notwendig.