Mit "One Minute Wonder" wichtige Informationen im Alltag vermitteln

Wie schafft man es, Wissen über Pflegestandards, Arbeitsabläufe, aktuelle pflegepolitische Diskussionen oder gängige Krankheitsbilder zu den Kolleg:innen zu bringen, um die Behandlungssicherheit und Pflegequalität hoch zu halten? Die Informationsdichte im Arbeitsalltag von Pflegekräften ist meist sehr hoch – hier noch mehr zu verlangen ist nicht leicht.

Üblicherweise werden Fortbildungen nach Dienstschluss bzw. an isolierten Tagen mit einem eigenen Zeitbudget angeboten. Mithilfe von klassischen Fortbildungen werden Themen wie die Einführung neuer medizinischer Geräte, die Vertiefung von Mobilisationstechniken (Kinästhetik) oder z.B. Neuerungen in der Pflegedokumentation vermittelt. Hier wird jedoch selten zu hausinternen Pflegestandards oder regelmäßig behandelten Krankheitsbildern auf der Station referiert. Es gibt also wenig Möglichkeiten zu alltäglichen, wiederkehrenden Themen geschult zu werden, obwohl sie den Pflegealltag prägen.

Daneben ist die Arbeit im Krankenhaus im Zuge von Corona stärker denn je gesundheitspolitischen Veränderungsprozessen unterworfen. Am Beispiel der Belegung der Intensivstation wird dies deutlich: Mithilfe der Pflegepersonaluntergrenzenverordnung (PPUgV) wird die maximale Bettenbelegungskapazität bestimmt. Diese wurde zu Beginn der Coronakrise angepasst. Hier den Überblick zu bewahren und die Berechnungsmethode zu verstehen, wurde somit komplexer, jedoch nicht unrelevanter für den Arbeitsalltag.

Sogenannte One Minute Wonder (OMW) oder auch 1-Minuten-Fortbildungen können hier helfen. Der Einsatz der OMW hilft dabei, um Wissen über Inhalte des Alltags zu vermitteln. Konkret werden dazu „Schautafeln mit fokussiert dargestellten pflegerelevanten Inhalten“ (Krüger & Mannebach 2019: 239) an Orten auf der Station ausgehangen, an denen man warten muss. Dazu zählt auf der Intensivstation beispielsweise das BGA-Gerät oder auch die Mikrowelle. Hier können Pflegende „die ihnen entstehende Wartezeit zur Fortbildung nutzen“ (ebd.). Dadurch können neue und alte Kolleg:innen Handlungssicherheit im Umgang mit Geräten, Krankheiten oder bei alltäglichen Belegungsdiskussionen gewinnen, was die Pflegequalität letztlich sichert.

Die Plakate können beliebig groß und mit einem einheitlichen Layout sein. Bei der Erstellung der Plakate besteht viel kreativer Freiraum - es sollte lediglich Bezug zu pflegerischen Tätigkeiten bestehen und übersichtlich sowie abwechslungsreich gearbeitet werden.

Literatur: Krüger, L. / Mannebach, T. (2019) One Minute Wonder zielgerecht gestalten. PADUA, 14(4), 239-243.

Das Krankenhaus St. Joseph-Stift ist Mitglied im One Minute Wonder-Netzwerk. Nähere Informationen dazu finden Sie hier:

https://omw.hdz-nrw.de/omw-netzwerk.html

Ansprechpartner

Martin à Nijeholt, B.A.
Stabstelle Pflege/ Intensivstation
mnijeholt(at)sjs-bremen.de