Wissenschaftliche Schwerpunkte
Ein Schwerpunkt des Institut für Laboratoriums- und Transfusionsmedizin im Krankenhaus St. Joseph-Stift stellt die Entwicklung statistischer Methoden zur Ermittlung von Referenzbereichen dar. Referenzbereiche sind elementar notwendig für die Interpretation von Laborwerten.
Traditionell werden Referenzgrenzen in einem direkten Verfahren ermittelt. Das heißt, dass von gesunden Probanden (mindestens 120 Personen) einer definierten Altersgruppe 95 Prozent der Daten als Referenzbereich definiert werden. Dabei werden jeweils 5 Prozent im oberen und unteren Bereich als „nicht gesund" ausgeschlossen. In den meisten medizinischen Laboren ist eine solche Untersuchung nicht durchführbar.
In der Arbeitsgruppe „Richtwerte" der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL) wurde ein indirektes Verfahren entwickelt, mit dem die Labore aus den Routinedaten die Ermittlung der Referenzgrenzen durchführen können. Dafür wird ein komplexer Rechenalgorithmus verwendet, der aber relativ einfach anzuwenden ist.
Dieses Tool ist inzwischen im weltweiten Einsatz und wurde in zahlreichen Publikationen beschrieben. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der wissenschaftlichen Fachgesellschaft hier.
Die medizinische Informatik ist ein weiterer Schwerpunkt des Institutsleiters Dr. Wolters. Als stellvertretender Leiter der "Arbeitsgruppe Laborinformationssysteme" in der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik und Biometrie (gmds) wird die Entwicklung der EDV-Systeme in der Laboratoriumsmedizin gefördert. Innerhalb des Faches spielen die Laborinformationssysteme eine bedeutende Rolle, da die Labormedizin hoch automatisiert abläuft und sehr große Datenmengen anfallen. Dabei sind die Laborinformationssysteme über Schnittstellen mit vielen anderen wichtigen Systemen verbunden. Von hoher Relevanz ist hierbei die sichere, schnelle und korrekte Übermittlung von Daten.