Behandlung von Hornhauterkrankungen
Die Hornhaut (Cornea) ist ein optischer Bestandteil des Auges. Ihre Transparenz und gleichmäßige Wölbung ist die Voraussetzung für ein normales Sehen.
Trübungen, Verformungen, Narbenbildung nach Verletzungen oder Entzündungen wie z.B. durch Herpesviren oder Bakterien, Geschwüre, Verätzungen oder angeborene Veränderungen der Hornhaut können das Sehvermögen beeinträchtigen. In diesem Fall ist eine intensive Therapie notwendig. Die Erkrankung kann sich im Verlauf weiter entwickeln, dass das erkrankte Auge nahezu erblindet.
Hornhautverpflanzung (Keratoplastik)
Die Wiederherstellung der Sehkraft des betroffenen Auges ist in solchen Fällen
häufig nur durch eine Transplantation der Hornhaut (Keratoplastik) möglich.
Was passiert bei der Operation?
Der Eingriff wird in Vollnarkose durchgeführt. Bei dieser Operation wird die erkrankte Hornhaut entnommen und die Spender-Hornhaut mit feinem Nahtmaterial eingenäht. In der Regel werden die Fäden nach 12 - 18 Monaten entfernt.
Je nach Ausmaß des betroffenen bzw. transplantierten Gewebes, werden folgende Transplantationstypen durchgeführt:
- bei einer perforierenden Keratoplastik wird die komplette Hornhaut verpflanzt
- bei einer vorderen lamellären Keratoplastik wird nur die oberste bis mittlere Schicht transplantiert
- bei einer Endothel-Transplantation (DSAEK=descemet stripping automated endothelial keratoplasty, DMEK=Descemet membrane endothelial keratoplasty) wird nur die innerste Hornhautschicht übertragen, die restliche gesunde Hornhaut bleibt erhalten.“
Nachsorge
Nach der Operation müssen verordnete Medikamente in der Regel über 1 Jahr lang regelmäßig eingenommen werden. Selbstverständlich sind regelmäßige, augenärztliche Kontrollen vorgesehen. Im Gegensatz zu anderen Organtransplantationen müssen bei der Hornhauttransplantation nur selten systemische Immunsupressiva eingenommen werden.
Normalerweise wächst die transplantierte Hornhaut gut ein. Unerwünschten Abstoßungsreaktionen treten in etwa 8 - 10% der Fälle auf. Falls eine perforierende Keratoplastik erfolgte, können die Fäden nach 12 - 18 Monaten entfernt werden.
Über die gegebenenfalls auftretenden Risiken und Nebenwirkungen informieren wir Sie gerne in unserer ambulanten Sprechstunde.
Amnionmembrandeckung
Schlecht heilende Defekte der oberen Hornhautschichten können mit einer Amnionmembrandeckung zur Abheilung gebracht werden. Die Amnionmembran ist ein aus der Plazenta (Mutterkuchen) gewonnenes Gewebe. Bei der Operation wird die Amnionmembran auf den Hornhautdefekt aufgenäht. Sie wirkt wie ein Verband und unterstützt die Heilung der Hornhaut durch die Abgabe von wundheilungsfördernden Stoffen.
Verschiedene Methoden zur Aufnähung der Amnionmembran stehen zur Verfügung. Nach der Operation wird eine Kontaktlinse eingesetzt, die zum Schutz dient. Der Augenarzt entscheidet, ab wann die Kontaktlinse entfernt werden kann. Die zur Fixierung der Amnionmembran aufgenähten Fäden sind meist selbstauflösend und müssen daher nicht entfernt werden.
Da die Amnionmembrandeckung zumeist bei akuten Erkrankungen der Hornhaut durchgeführt wird, sind nach der Operation zunächst intensive Kontrollen nötig.